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Unterwegs in Milano: mit dem eigenen Fahrzeug

Von Samuel

Man sollte es tunlichst unterlassen, mit dem Auto in Mailand umherzufahren. Der dichte Verkehr und das grundlose Gehupe der Autofahrer können einem schnell die Lust auf das Autofahren in der Großstadt verderben.

Wer es dennoch wagt, sollte sich zuerst mit den Mailänder Verkehrsregeln bekannt machen, die nicht immer dem Gesetz entsprechen. Im Gegensatz zu Neapel, wo an roten Ampeln nicht angehalten wird, geht es in Milano noch relativ gesittet zu und her. Trotzdem wird vom Fahrer alle Aufmerksamkeit und eine große Portion Flexibilität verlangt. Man sollte dabei nie vergessen, den Blick in den Rück- und Seitenspiegel zu werfen, denn von überall her kommen die "ragazzi" auf ihren Motorrädern und Rollern. Das Geschwindigkeitsniveau ist allgemein hoch, trotz den hohen Geldstrafen, und Ortsfremden, die langsam umherirren, werden mit einen Hupkonzert aufmerksam gemacht. Auch das ausländische Nummernschild hilft nichts, die Mailänder Autofahrer haben für solche Fahrer kein Mitleid übrig.

Wer sich aber an die hiesigen Verkehrssitten gewöhnt hat, findet auch die sportliche Seite am italienischen Verkehr. Voraussetzung ist allerdings das Mitmachen bei den Spielregeln.

Die Stadt präsentiert sich für Ortsfremde als ein Wirrwarr von Einbahnstraßen, Abbiegeverboten oder gesperrten Straßen. Machen Sie sich also darauf gefasst, dass Sie auch nach intensivstem Studium des Stadtplans nicht auf dem gewünschten Weg ans Ziel kommen. Falls Sie einmal eine Abzweigung verpasst haben, wird es schwierig: umkehren ist wegen dem starken Verkehr praktisch unmöglich und U-Turns sind an den meisten Kreuzunge verboten.

Parkhäuser am tangenziale

Seit einigen Jahren besteht in Milano die Möglichkeit zu Park and Ride (parcheggi di scambio). Am tangenziale wurden einige Parkhäuser mit direktem U-Bahn-Anschluss eingerichtet. Das erspart die Anfahrt auf den oft verstopften Zufahrtsstraßen und ist dazu noch preiswerter als das Parken in der Innenstadt. Die Parkhäuser sind von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts geöffnet und kosten 2,10 Euro pro Tag. Nachts können Sie für einen Tarif von 50 Cent pro Stunde ihren Wagen abstellen.

Vom Brenner und Verona (A4) kommend, benutzen Sie die Ausfahrt Via Palmanova (tangenziale est) und steuern den Parkplatz Gobba (1800 Plätze) an. Die "linea verde" der "metropolitana" bringt Sie zum Hauptbahnhof.

Wenn Sie aus Richtung Como (A9) anreisen, benutzen Sie die Abfahrt Milano Viale Certosa und erreichen dann den Parkplatz Lampugnano, von dem Sie die "linea rossa" direkt auf den Domplatz bringt.

Parkhäuser im Stadtzentrum

Auch in der Innenstadt gibt es, z. T. kostenlose, Parkhäuser. In den anderen Parkhäuser gilt das Ticket "Sosta Milano" (siehe weiter unten). Parkhäuser gibt es am Domplatz beim Kaufhaus Rinascente (gratis), an der Piazza Diaz (Sosta Milano), Piazza San Marco (kostenlos) und am Corso Matteotti (kostenlos).

Parken auf der Straße

Lohnt sich nur tagsüber, nachts ist das Fahrzeug extrem aufbruchgefährdet. Mit der Karte "Sosta Milano" kann man im Zentrum auf blau markierten Parkplätzen parken. Sie ist in Bars und in den "tabacchi" erhältlich. Man krazt in den goldfarbenen Teil des Tickets gut lesbar das Datum und die Uhrzeit des Parkbeginns und klebt das Ticket dann an den Rückspiegel. Ein Ein-Stunden-Ticket kostet ca. 1,60 Euro, das für zwei Stunden ca. 2,60 Euro. Diese Karten gelten zwischen 8 und 20 Uhr. Am Abend gilt ab 20 Uhr das Zwei-Stunden-Ticket bis Mitternacht.

Parkverbote/Strafen

Verboten ist das Parken an allen schwarz-gelb und gelb markierten Bordsteinen. Im besten Fall müssen Sie mit einem Bußgeld von ca. 70 Euro rechnen. Allerdings wird das Auto meist mit einer der berüchtigten Radkrallen festgemacht oder sogar abgeschleppt. In diesem Fall hilft nur noch ein Griff zum Telefon und ein Anruf an Tel. 027 727232. Gegen ein gesalzenes Bußgeld bekommen Sie ihren Wagen wieder zurück.

Diebstahl

In den Parkhäusern parkt man normalerweise auf eigenes Risiko, Personal ist jedoch anwesend. Autos sollte man nie an entlegenen Straßen parken. Achten sollte man sich auch auf Trickdieben, die die Reifen aufstechen und während des Radwechsels den Wagen ausräumen. Das Dauerproblem ist, wie in allen Großstädten, aufgebrochene Scheiben. Kritische Punkte erkennt man an den Scherben auf dem Boden. Deshalb nie etwas im Auto zurücklassen (auch nicht für zwei Minuten) und das Handschuhfach immer leerräumen.

Auf Autobahnparkplätzen sollte man außerdem vor allem vollgepackte Autos nie aus den Augen lassen. Nachts empfiehlt es sich in unsicheren Vierteln mit verriegelter Tür zu fahren.

Geschrieben 17.04.2003, Geändert 17.04.2003, 63046 x gelesen.

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