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Turismo con Pescatori

Von raboe

In Pescara gibt es mehrere Fischer die für Touristen Fahrten auf das Meer anbieten, da im August meines Wissens nach in der Adria Fangverbot für viele Fischarten herrscht. Ich fuhr zusammen mit meiner siebenjährigen Tochter Gaja auf der zwölf Jahre alten und 23 Meter langen "Anna Roberta" mit seiner 5köpfigen Besatzung für über 4 Stunden hinaus aufs Meer. Um es gleich vorweg zu sagen, es waren sehr schöne Stunden.

Nach der Ausfahrt aus dem Hafen, vorbei an den anderen Schiffen, den Hafenanlagen und der neuen Hafenmole, die gerade vor dem eigentlichen Hafen gebaut wird, ging es für ca. zwei Stunden die Küste entlang. So kann man in Ruhe die verschiedenen Orte um Pescara, wie Fracavilla und Monte Silvano vom Meer aus betrachten. Die hügelige Landschaft, die Badegäste am Strand und die vielen Bauwerke zogen bei klarer Sicht und Sonnenschein an dem Schiff vorbei. Bei leichtem Seewind waren die Wellen kaum zu spüren, so daß keine Seekrankheit an Bord festzustellen war und die "Bruschetta", gerostetes Brot mit Tomantenscheiben und Olivenöl, großen Absatz fand.

Nach einer großen gefahrenen Acht auf dem Meer lief der Kapitän eine ruhige Stelle im Wellenschatten einer vorgelagerten Brandungsmauer unweit des Hafen an und ankerte. Für die Kinder wurden auf dem Vorschiff die Angeln bereitgestellt. Trotz großen Eifer der Kinder wollte sich aber in den nächsten zwei Stunden kein Fisch an den Haken und den vermeintlichen Leckerbissen verirren. Die Erwachsenen konnten sich mit einem beherzten Sprung von der Bordwand vom Achterschiff abkühlen, bevor der Aperitif und das Essen serviert würde.

Wenn Sie „Frutti di Mare“ lieben, so wie ich es tue, werde Sie es so schnell nicht vergessen. Der Koch an Bord bereitet zuerst eine große Anzahl an Muscheln (Cozze) vor, so daß jeder nach Herzenslust Muscheln satt essen konnte. Dazu gab es Weißbrot und Weißwein aus der Region. Der zweite Gang bestand aus der obligatorische Pasta, wieder sehr großzügig bemessen, dazu Rotwein ebenfalls aus der Region. Abgerundet wurde das Essen mit fritierten Calamari, Wassermelonen und Grappa zu besseren Verdauung. Für uns ca. 20 Erwachsene und ca. 7 Kinder wurde sehr gut gesorgt.

Wie gesagt, wie befanden uns auf einem Schiff, somit war das Besteck, Tische und Stühle aus Campingabteilung und die Speisen wurden im Zwischengang unter den Augen der Gäste in einen großen Topf zubereitet. Alles sehr "rustikal". Beim Klettern auf dem Schiff gab es zwar so mache Berührung mit Fett und Öl oder auch "Kopfnüsse", wenn man sich zu dicht an den abgedeckten Gerätschaften der Fischerei wagte. Aber ein Lächeln der Besatzung und ein gereichter Lappen ließen nicht nur die Kinderaugen wieder strahlen. An dieser Stelle ein großes Lob an die Besatzung, sie achteten immer mit Adleraugen besonders auf die Kinder.

Ich habe die Hoffnung mit den Fischern einen richtigen "Fischzug" zu machen. Es sei zwar nicht üblich, aber Fabizio könnte sich vorstellen, mich mitzunehmen. Er hatte auch gleich eine Warnung für mich: um Mitternacht ginge es los und ich solle erst einen Tag später wieder Land sehen. Die See könnte sehr rauh und kalt sein und es sei sicher keine Spazierfahrt wie dieses hier. Klar habe ich Respekt vor der harten Arbeit der Fischer, aber meine Neugierde ist geweckt.

Nachtrag:

Meine Tochter wollte unbedingt eine eigene Angel haben, ich habe mich nur allzu gerne breitschlagen lassen in einem Anglergeschäft am Hafen (Kreisel Südseite) eine Angel für sie zu beschaffen. Die rund 30 Euro waren gut angelegt, oft sind wir abends zu einem schönen, versteckten Platz am Hafen gegangen und haben Fische gefangen.

Geschrieben 22.09.2004, Geändert 22.09.2004, 2854 x gelesen.

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