Rund um den Bolsena-See

Eine der faszinierendsten Gebiete Mittelitaliens ist die Region Bolsena-See – Viterbo. Im Frühjahr und Herbst fast Menschen-Touristen-leer, lädt dieses Gebiet zu einem Seele-Baumeln-Urlaub ein. Als idealer Wohnort ist der Ort Bolsena zu empfehlen. Hier ist der Ursprung des Fronleichnamfestes. Der gleichnamige Kratersee besitzt nach Jahrzehnte langen Bemühungen und Maßnahmen nunmehr wieder Trinkwasserqualität. Als Hotels schlage ich das fast direkt am See gelegenen Hotel Columbus (3 Sterne) und Hotel Royal (4 Sterne, Swimmingpool) vor – 5 Gehminuten in einer schattigen Platanenallee ins Ortszentrum hinein.

Nur wenige Kilometer von Bolsena entfernt liegt der kleine Ort Civita di Bagnoregio. Wenn es heute noch Geheimtipps gibt, dann ist dieser Ort wirklich noch einer. Auf einem kleinen Felsplateau liegend, wurde dieser mittelalterliche Ort Anfang des 20. Jh. von seinen Bewohnern verlassen und später als Zweitwohnungen wieder hergestellt. Der mittelalterliche Charakter ist dort bewahrt worden und durch die Lage ist dieser Ort einzigartig in Mittelitalien. Der Hl. Bonaventura (1221 - 74), ein bedeutender Theologe des Franziskanerordens, wurde hier geboren. Er schrieb Aufzeichnungen über das Leben des Hl. Franziskus, die der Franziskuslegende dauerhafte Form gab.

Über Montefiascone, dem Ursprungsort des "Est-Est-Est" (kurzer Stopp bei jener Kirche, in der der Adelige begraben ist, dem man mit dem "Est-Est-Est" in Zusammenhang bringt) geht es in die Papststadt Viterbo. Hinter einer perfekt erhaltenen Stadtmauer verbirgt sich eine mittelalterliche Stadt mit unverfälschtem italienischen Alltagsleben. Viterbo zählte neben Orvieto auch zu jenen Orten, die die Päpste gerne als "Fluchtresidenzen" aufsuchten. Über den "Corso Italia" sollten Sie bummeln, um dann auf der hübschen "Piazza delle Erbe" den Löwenbrunnen zu erreichen, das Zentrum der Stadt. Hier befindet sich auch eines der traditionsreichen Kaffeehäuser Italiens, das "Gran Caffè Schenardi" (Einrichtung aus dem Jahr 1885). In der Burg, die an der "Piazza della Rocca" steht, wohnten eben die Päpste.

Sie sollten dann durch das ländliche Latium fahren, zeitweise auf der alten Frankenstraße, die Deutschland mit Rom im Mittelalter verband. Ein Abstecher bringt Sie in den kleinen Ort Tuscania mit der sehenswerten Kirche Santa Maria Maggiore. Und schließlich kommen Sie noch an Dörfern vorbei, wo die Zeit stillzustehen scheint. Ein Spaziergang durch diese Dörfer mag wie ein Gang durch Wohnstuben sein... Ein Nachmittag ohne Hast und Eile, eine Fahrt durch die Hügel Latiums. Im Laufe des Nachmittags Rückkehr nach Bolsena, damit Sie auch Gelegenheit haben, den Dom von Bolsena zu besuchen. Dort fand ja das Fronleichnams-Wunder statt - der Altar ist zu sehen.

Es fällt einem schwer, aus den vielen Sehenswürdigkeiten, die das nördliche Latium zu bieten hat, auszuwählen. Da wäre die Möglichkeit, einfach nur ans Meer zu fahren – oder Orvieto oder noch folgende Rundfahrt:

Vorbei an Montefiascone und Viterbo in den kleinen Ort Bagnaia, der berühmt für die Gärten der Villa Lante ist. Hier wird Ihnen Ihre Reiseleitung ein wenig über die interessante Gartenbau-Entwicklung in Italien erzählen - an Hand dieser Villenanlage aus dem 16. Jh. Sie wurde im wesentlichen für den Kardinal Gambara erbaut, der mit der Papstfamilie Farnese verwandt war. Treppen, Springbrunnen, Wasserbecken, Grotten und Fresken wechseln sich einander im Park ab.

Aber nicht nur Liebliches bietet dieser Ausflug. Als nächstes besuchen Sie in Bomarzo den "Parco dei Mostri". In einem Waldgelände stehen hier Riesenstatuen, Grotten und Brunnen - ein rätselhaftes, bizarres Ensemble! Diesen Park ließ sich Fürst Vicino Orsini ab etwa 1550 anlegen (der Palazzo Orsini überragt noch heute den Ort Bomarzo). Orsini beschäftigte sich viel mit den Mythologien der Ägypter, der Antike und der gerade erst entdeckten Indianer in Amerika. Nach dem Tod seiner Frau integrierte er auch Todes- und Unterweltsymbole. Also eine Art Rennaissance-Gruselkabinett.

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Beschreibung der Orte rund um den Bolsena See