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Altopiano di Brentonico

Von Teramo

Über Brentonico kann ich nicht viel schreiben. Ich weiss nichts über den Hauptort, allenfalls, dass er den Zugang vom Trentino aus zum Monte Baldo ausmacht, und uns immer mit seinem Bankautomaten mit frischen Geld (!) versorgt hat. Aber die Ortsteile San Giacomo und insbesondere San Valentino möchte ich hier erwähnen: Denn San Valentino bzw. 2 km weiter nach oben gen Westen ist unser Ausgangpunkt für die folgende, besonders für den Juni empfehlenswerte Wanderung - oder halt für Freaks Mountainbiketour!

Wir kommen von Avio rauf, die Straße ist was steiler, aber sonst ziemlich egal, wie man den Halteplatz vor der Hütte FOS-CE erreicht, runterwärts sind wir über San Valentino und Brentonico gefahren.

Der Rest - für Fünfzigjährige etwas mehr als 5 Stunden - ist ein reiner Genuss, und wie gesagt im Juni! Man umrundet östlich die Corna Plana, von der wir erst zuhause lesen, die sei der botanische Primus. Aber wir sahen auf dem Weg zur Rifugio Graziani auch alle Blumen unserer Jahreszeit und Örtlichkeit. Natürlich Enzian satt, ob stengellos oder gelb, vor allem aber die nur hier vorkommende Pfingstrose: Doch sehr beeindruckend! Dieser botanische Pfad, nix künstlich angelegt, aber ein echter sentiero endet an der Rifugio Graziani, die auch per Rad, Motorrad oder Auto angefahren werden kann.

Und jetzt geht es bergan zum Altissimo (di Nago), zu dem ich Folgendes bemerke: Der Name ist schon Programm. Nun ist er wirklich nicht der höchste des Monte Baldo-Massivs, im Norden aber schon, und von Nago und vielen anderen Orten im Trentino allemal. Und er gibt wirklich was her. Bei den Radfahrern ist er berüchtigt, aber offenbar beliebt, wie uns auf der Rif. Di Chiesa erzählt wurde. Wir wissen zum 5.6. 2003, dass uns keine Aussicht erwartet = die ganzen Tage brachten nur Dunst, die Höhen im Nebel, dennoch gibt es keine Diskussion und wir trotten dem Gipfel entgegen. Der Aufstieg ist üblich beschwerlich, aber nicht besonders nervig, und nach eineinhalb Stunden sind wir vor der Hütte, die fast den Gipfel repräsentiert, vielleicht 3 Meter niedriger, die wir nach der Mittagspause denn auch noch bewältigen.

Hüttenleben, ja das scheint mir auch ne besondere Kultur zu sein, insbesondere, wenn man/ frau mal ein, zwei Jahrzehnte nicht mehr dabei war: Mir scheint, dass heute, um die Jahre 2000 besonders junge Leute, eher freakige die Hütten betreiben. Die Wolfratshausener Hütte von einem Nashville-Musik-Begeisterten - gerade während des Schreibens höre ich Nash-Stills & Young - , die Altissimo-Hütte auf diesem Berg schien mir von so Graswurzel-Leuten bewirtschaftet. Die Gemüsesuppe mit Gerste war sehr gut, sofort im Hinterstübchen gemerkt!

Wir wandern die 2 Minuten noch nach Westen und sehen doch tatsächlich den Lago di Garda unten, aber leider alles eher schemenhaft: Die Sicht ist zum Kotzen. Nix Brenta, nix Adamello, auch nach Osten keine Sicht. Der Abstieg ist unproblematisch: Gleiche Wege, ab Rifugio Graziani könnte man/frau rechts auf Straße schneller zum Auto zurück. Ne, wir gehen den Aufstiegsweg zurück und werden belohnt: Nicht eine Pfingstrose sehen wir diesmal, sondern viele. Und nochmal: Die Gegend um die Malga (=Alm) di Bes ist botanisch ein Highlight! Vom Auto = 9.45 Uhr, zurück zum Auto = 14.50 Uhr, besser kann man Urlaubstage nicht verbringen

Geschrieben 13.06.2003, Geändert 13.06.2003, 1267 x gelesen.

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