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Das Schloss von Caserta

Von strolchi

Im Jahre 1734 wurde der Bourbone Karl III König von Neapel. Das Geschlecht der Ceatani di Sermoneta, denen damals Caserta gehörte, war so stark verschuldet, dass sie im Jahre 1750 dem neuen König Caserta verkaufen mussten. Karl III nahm sich Versailles zum Vorbild und beschloss, Neapel als Hauptstadt durch Caserta zu ersetzen, indem er dort ein Königsschloss bauen ließ.

Es sollte nach den ursprünglichen Plänen eine riesige Festung geben, wurde aber von dem Baumeister Luigi Vanvitelli zu einer "Prachtkaserne" entworfen und gebaut. Die Befürchtung, es handle sich hier um eine "Prachtkaserne" entstand, als bei der Grundsteinlegung von zwei Regimentern und zwei Schwadronen Kavallerie der Grundriss des Schlosses so nachgebildet wurde. Mit dem Bau wurde 1752 unter Karl III begonnen und unter seinem Sohn Ferdinand IV wurde er 1852 vollendet. Das Schloss war in seinen Ausmessungen mit 1200 Zimmern und 1790 Fenstern in der Tat größer als das Vorbild in Versailles und wurde deshalb auch nie voll genutzt.

Der König selbst hielt es in Caserta nie lange aus und es zog in schon wenige Jahre später in ein anderes Schloss. Innenausbau und Parkanlagen wurden ganz nach Versailler Muster angelegt. Ein riesiger Park mit Brunnen und künstlichen Staustufen, deren Wasser über 40 km aus den Bergen über Wasserbrücken hergeleitet werden musste. Heute führen zwei "Straßen" im Park zum Anfang dieses Wasserkanals und den Kaskaden in den gegenüberliegenden Bergen. Der Besucher hat die Möglichkeit, diese große Entfernung von über 3 km zu Fuß, per Pferdekutsche oder per bereitgestellten Taxis zu bewältigen. Empfehlen würde ich die romantischere Pferdekutsche, wenn die Fahrt bei dem "Heer" der Besucher noch als romantisch empfunden werden kann.

Der rechteckig ausgelegte Grundriss umfasst 4 Höfe. Um die Fest- und Empfangssäle zu erreichen wurde vom Vestibül aus eine große, beeindruckende Prachttreppe gebaut. Die Innenausstattung lässt an Pomp und Prunk nichts zu wünschen übrig. Ein "Versailles" mitten in einer Landschaft in der man das nicht erwartet. "Neapel sehen und sterben", sagt man, was heute auch nicht mehr so zutreffend ist. Es gibt landschaftlich noch schöneres in Italien zu sehen. In Caserta aber wird man dafür von dem Gigantismus den Karl III getrieben hat, regelrecht "erschlagen".

Vielleicht lag es aber auch daran, dass nach den Eindrücken von Neapel, Vesuv, Sorrent, der Insel Capri, der Amalfitana mit ihren Städten Positano, Amalfi und Ravello und dann noch Pompeji, von dem was Caserta bot, nicht mehr überboten werden konnte.

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Caserta und die Provinz Benevento

Geschrieben 03.08.2003, Geändert 03.08.2003, 2215 x gelesen.

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