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Dronero

Von Teramo

Dronero liegt am Eingang des Mairatales, eines der Täler, die hier die Cottischen Alpen dominieren und vor allem prägen. Man kann sagen, Dronero ist die Provinzhauptstadt für dieses Tal. Zwar direkt am Eingang gelegen, dahinter in Richtung Westen wird es schon eng (zuvor liegt noch die Ebene, in der sich die beiden größeren Provinzhauptstädte Cuneo und Saluzzo breitmachen), aber ich will bei dieser Einschätzung bleiben. Aus mehreren Gründen:

  • Cuneo ist immerhin etwas mehr als 20 km weit entfernt; Saluzzo etwas mehr als 30 km
  • Das Mairatal ist gut 40 km lang, bis Acceglio hinten im Tal ist es 35 km von Dronero, das ist auch mit einem normalen Pkw fast eine Stunde Fahrzeit
  • Dronero hat, das zeigte uns ein Spaziergang durch das Örtchen, alle wichtigen Geschäfte. Einen guten Supermarkt haben sie auch und einen Wochenmarkt, den wir montags erleben durften. Sehenswert und geradezu üppig zu benennen.
An solch einem Tag (am Tag des Wochenmarktes) macht ein Durchstreifen des Ortes Spass. Hier gibt es ein Fotographiermotiv von der spektakulären Brücke über die Maira, dort das Flanieren unter Arkaden, oder ein Eis essen in einem der guten Cafes.

Und dann sei erinnert an drei Highlights, die politisch zu den Gemeinde Dronero gehören. In Villar San Costanzo, 2 km nach Nordosten an den Bergen, liegt die Pfarrkirche St. Peter in den Ketten (S. Pietro in Vincoli), auf die wir dankenswerter Weise nur im Zuge der touristischen Initiative Mista 2000 gestossen sind. Und so ein Glück muss man haben. In den üblichen Kunstreiseführern steht darüber nichts oder kaum etwas interessantes, zumindest nicht so interessant, als dass man sich entschliesst, dort hin zu fahren. Der Landkreis Cuneo, oder war es vielleicht noch ne kleinere (touristische, politische?) Einheit, warben offenbar im Zuge des Italienweiten Heiligen Jahres 2000 für ihre christlichen, aber auch sonstigen mittelalterlichen Gebäude. Und so kamen wir zu diesem Kleinod. Eine Kirche, die erstmals bereits 722 erwähnt ist, Langobardische Fürsten sollen sie gestiftet haben. Nun, aus dieser Zeit wird heute außen nichts mehr zu sehen sein. Das Kirchengebäude von außen und auch im Innern präsentierte sich nicht unbedingt so, dass es einem vom Hocker haut, im Gegensatz zu der Krypta. Dafür darf man ruhig mal 100 km Umweg fahren. Über und über mit Fresken aus dem frühen 14. Jahrhundert ausgestattet, ein Ort des Staunens und ruhig Betrachtens. Die Fresken sind an der Stirnseite der Kapelle, ansonsten eine wunderschöne mit Säulen bestandene und mit Kuppeln überspannte Unterkirche. Hier werden wir auf die älteste Architektur getroffen sein.

Wir steigen beeindruckt in unser Auto ein, denn oben in der Kirche San Costanzo soll uns noch Bedeutsameres erwarten. Aber vorher fahren wir noch zu dem Naturpark Cicchiu del Villar. Ein Spaziergang durch die Erdpyramiden wird uns jetzt gut tun. Sehr liebevoll ist der Naturpfad durch diese bizzare Landschaft angelegt. Riesige Tische oder Phalli mit Sandstein-Stämmen, obendrauf die Steine, mal eher flache Tische, mal eher runde, Eicheln ähnlich. Für einen geringen Eintritt kann man sich diese Besonderheit der Natur anschauen und erwandern.

Ich möchte es kurz machen. Die Kirche San Costanzo, einem frühen Martyrer der Christenheit geweiht, erschloss sich uns im August 2001 leider nicht. Umfangreiche Umbauarbeiten sollen diese ähnlich alte Kirche restaurieren. Ein Blick durchs Schlüsselloch erschliesst uns nichts - wir fahren wieder zurück ins Mairatal, jedoch wissend, hier müssen wir später mal wieder hin.

Geschrieben 25.03.2003, Geändert 25.03.2003, 2916 x gelesen.

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