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Die wilde Berg-Toskana

Geschrieben am 11.06.2013 22:19:09

Von
prestofatto
prestofatto

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1 Antworten

Als typisch toskanische Landschaft stellt man sich ja meistens sanfte Hügeln vor - bedeckt wahlweise mit Weinreben oder mit Oliven. Dass es auch ganz anders geht, zeigen die apuanischen Alpen. Die Marmor-Abbaugebiete von Carrara und Massa sind zwar bekannt. Das sie genauso zur Toskana gehören wie das Chianti-Gebiet, ist aber weniger verbreitet.

Ebenso bekannt sind die Strände von Forte dei Marmi, Marina die Pietrasanta oder Viareggio, um nur drei zu nennen. Dass aber nur wenige Kilometer weiter im Hinterland dieser traditionellen Strandbäder eine aufregende Bergwelt existiert, ahnen viele der Urlauber, die dort Bräunungsarbeit betreiben, nicht. Doch die Berge der apuanischen Alpen bieten mehr als den Marmorabbau im industriellen Maßstab. Große Kastanienwälder, hoch gelegene Matten mit einer unglaublichen Alpenflora und frei laufenden Rindern, Felsen, Höhlen und Ruinen: Das erwartet den Besucher und noch einiges mehr. Denn die Gegend eignet sich nicht nur zum Wandern und ruhigen Betrachten, sondern auch zum Klettern, Paragliden und Mountain-Bike fahren.

Ein guter Ausgangspunkt für alle Aktivitäten ist Camaiore in der Provinz Lucca. Die beschauliche Landstadt liegt nur acht Kilometer von der Küste (Lido di Camaiore, Viaregggio) entfernt, in einem von mehr als 1000 Meter hohen Bergen umgebenen Tal. Als Campus Maior war das Städtchen eine römische Gründung. Im Mittelalter schützte sich die Ortschaft durch eine rund acht Meter hohe Stadtmauer und vor allem im 13. Jahrhundert wurden auf den umliegenden Hügeln Castelli angelegt. Diese sind inzwischen zu kleinen Ortschaften geworden, die sich reizvoll in die Olivenhaine einbetten. Immer wieder tun sich phantastische Ausblicke auf: In der Ferne ist Pisa zu sehen, oder man schaut aufs Meer oder auf die spektakuläre Bergwelt.

Camaiore ist d a s Klettergebiet der Toskana. Hier haben die Bergbäche tiefe Schluchten in das Felsmassiv gegraben. Die Höhlen, die dabei entstanden, wurden schon vom Neandertaler und später in der Steinzeit genutzt. Eine Vielzahl von gut eingerichteten und instand gehaltenen Kletterwegen, von mittelschwer bis äußerst anspruchsvoll, wartet auf Kletterlustige. Erprobte Startplätze für Paraglider finden sich auf den umliegenden Bergen.

Übrigens gab es schon vor hundert Jahren und mehr Versuche, die Touristen von den Stränden in die Berge zu locken. Um sein Refugio auf dem Alto Matanna besser auszulasten, dachte sich die Besitzer, Vater und Sohn Barsi, eine abenteuerliche Konstruktion aus: Eine mit einem Gasballon angetriebene Seilbahn. Im Jahr 1908 wurde sie verwirklicht. Die Werbung "In einer Stunde von den Stränden der Versilia auf die Gipfel der Apuanischen Alpen" zeigte Wirkung: Im Sommer ließen sich zahlreiche illustre Herrschaften per Auto in die Nähe des Bergdorfes Casoli bringen und bestiegen die einmalige Ballonseilbahn.

Doch diese erstaunliche Erfindung fand ein jähes Ende, als im Spätherbst der große Hangar von einem Blitz getroffen wurde und der Wasserstoffballon in Flammen aufging. Die Fundamente kann man noch besichtigen, in der Nähe der sehenswerten "Grotta all' Onda".

Ein Urlaub in Camaiore bietet vieles: eine herausragend schöne Landschaft und typisch italienisches Leben. Und wer die großen Kulturstädte der Toskana besichtigen will, hat hier eine gute Ausgangsbasis: Lucca, Pisa, Florenz oder Siena liegen alle nicht weit entfernt und bieten sich für Ausflüge an. So ist Camaiore ein hervorragender Standort für einen individuellen Urlaub umit viel Abwechslung

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Thema Autor Datum
Die wilde Berg-Toskana prestofatto 11.06.2013 22:19
Re: Die wilde Berg-Toskana prestofatto 12.06.2013 00:31

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