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Ein paar Worte zum Prosecco und Cartizze....

Von mosaik

Schon etwa um 600 n. Chr. erinnerte sich der Bischof von Poitiers (Frankreich) an seine Heimat, Valdobbiadene, als Gegend, wo "...draußen schon der Wein blüht...". Zwischen 1400 und 1600 erlebte der Weinhandel dieser Region seine Blütezeit, nicht zuletzt deswegen, weil die Region zur See(handels)republik Venedig gehörte!

Auf Anbauhöhen von etwa 200 bis 250 Meter wachsen jene Reben heran, die dieses kleine Gebiet zwischen Vadobbiadene, Conegliano und Follina in den letzten Jahrzehnten weltbekannt gemacht haben. Da möchte ich auch gleich mit einem Irrtum aufräumen: es gibt nur eine Prosecco-Traube, aus der der so typische, leicht perlende Prosecco erzeugt wird! Es gibt allerdings viele Weine, die auch perlen, aber diese Weine dürfen sich nicht "Prosecco" nach dem italienischen Weingesetz nennen, sondern "frizzante"! Also achten Sie auf das Etikett und doch - ich weiß es - es blüht der Schwindel (wenn auf dem Etikett z. B. steht: Prosecco della zona di Castelfranco - dann ist das weit, weit weg, wo keine Prosecco-Trauben mehr reifen...).

Doch nun zur Prosecco-Traube: Der Prosecco ist eine anspruchslose und kräftige Rebe, die im Prosecco-Gebiet seit Anfang des 19. Jh. angebaut wird. Ihre Herkunft ist nicht geklärt. Doch scheint ihre Herkunft mit dem "Pucino", einem berühmten und wertvollen Wein im Alten Rom, verknüpft zu sein. Die Tatsache, dass sie nur in diesem Gebiet verbreitet ist, ist auf die idealen Bedingungen zurück zu führen, die dort herrschen: Mergel, Sandstein, Südlage der Hänge und ein Klima, das sich durch reichliche und häufige Regenschauer im Sommer, mit milden Temperaturen zwischen April und Oktober sowie ausgeprägten thermischen Schwankungen auszeichnet.

Der Cartizze ist die qualitative Steigerung des Proseccos und wird nur auf einem sehr kleinen Anbaugebiet erzeugt - 120 Hektar reine Südlage: das garantiert eine längere Reife der Traube und eine unvergleichbare Aromakonzentration.

Die perlende Art des Prosecco entsteht durch eine Flaschenrestgärung. Der Wein wird zuerst in großen Tanks zur Gärung gebracht. Nach einer gewissen Zeit, wenn noch ein Restzucker im Most ist, wird der Wein in Flaschen abgefüllt und der Restzucker vergärt in der Flasche und erzeugt den perlenden Charakter des Weines. Neben dem "klassischen" Prosecco, wie wir ihn alle kennen, gibt es aber auch noch den "Prosecco Spumante", also den echten Sekt-Prosecco und den "Prosecco Tranquillo", also den "stillen" Prosecco - einen "ganz normalen Weißwein".

Im Gebiet gibt es eine Unzahl von Winzern. Eine Weinkarte der Region listet sie alle mit Adresse und Telefonnummer auf. Ich war jetzt einige Male in der Cantina Adamo Canel in San Martino. Die Weine und Preis sind in Ordnung, die Auswahl relativ groß und das Ganze hat einen schönen Rahmen: man fährt von der Hauptstraße direkt auf eine alte Villa zu, dem Hauptgebäude der Cantina. Rechts, in einem Nebengebäude, betreibt einer der Brüder Canel ein Spezialitätenrestaurant.

Copyright Peter Krackowizer, A-5081 Anif, Sommer 2001

Link

Cantina Adamo Canel in San Martino im Proscecco-Gebiet

Geschrieben 10.08.2001, Geändert 10.08.2001, 8250 x gelesen.

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