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Einblick in das italienische Schulsystem

Von Samuel

Angefangen wird im fünften Lebensjahr mit der "scuola materna" (Kindergarten). Eine richtige Schulkarriere startet ein italienischer Schüler bzw. eine italienische Schülerin erst mit dem Alter von sechs Jahren, wenn die "scuola elementare" (Grundschule) beginnt. Nach fünf Klassen Grundschule folgen noch drei Jahre "scuola media" (Mittelschule).

Danach können vier verschiedene Gymnasialformen gewählt werden: das "liceo classico" (humanistisches Gymnasium) mit den Hauptfächern Italienisch, Griechisch, Latein und Philosophie; das "liceo scientifico" (wissenschaftliches Gymnasium) mit den Hauptfächern Italienisch, Mathematik, Latein und Physik; das "liceo linguistico" (neusprachliches Gymnasium) mit den Hauptfächern Italienisch, Englisch, Französisch sowie je nach Wahl Spanisch oder Deutsch und das "liceo artistico" (künsterlisches Gymnasium) mit den Hauptfächern Zeichnen, Architektur, Plastik und Kunst.

Privatschulen haben in Italien die gleiche Berechtigung wie die staatlichen. Allerdings können sie nur ein vorläufiges Abschlusszeugnis ausstellen, die endgültige "pagella" muss einen Stempel des Bildungsministeriums (Ministero della Pubblica Istruzione) in Rom tragen.

Die Gründerin der Montessori-Methode, Maria Montessori, stammt eigentlich aus Italien, ihre Schulen sind aber dort unverständlicherweise eher wenig verbreitet. Führend in der Montessori-Pädagogik sind vor allem Holland und die USA. Beliebte Privatschulen sind insbesondere in Norditalien die Waldorfschule und die sich in Monza/Mailand befindende International School of Europe.

Auch wenn die italienischen Staatsschulen zum größten Teil fortschrittlich unterrichten, gibt es auch immer wieder Schulen mit katastrophalen Zuständen. Nach der Bildungsreform im Sommer 2003 wird bereits in der ersten Klasse der "elementare" Englisch und Informatik gelehrt werden. Allerdings sind die oben genannten Fremdsprachenunterrichte, so fortschrittlich das System auch klingen mag, manchmal ein Abenteuer für sich: Von Lehrern, die die Sprache nicht beherrschen, über die Tatsache, dass keine Lehrbücher vorhanden sind, bis hin zu Schülern, die nicht lernen wollen, kann man so ziemlich alles haben.

Geschrieben 22.04.2003, Geändert 22.04.2003, 5203 x gelesen.

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