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Lago Maggiore, ein Ausrutscher nach Italien

Von strolchi

Ach, wenn es doch Land und Leute zuließen, dass der Lago Maggiore im Tessiner Teil auch italienisch wäre! Nichts lässt auf den ersten Blick darauf schließen, dass man nicht in Italien ist. Man spricht vorwiegend die italienische Sprache seiner Vorfahren, als man noch italienisch war (bevor zwischen 1495 und 1516 Bellinzona und das südliche Tessin den Eidgenossen zugesprochen wurde).

Das Italienische blieb aber trotzdem im Tessin bis zum heutigen Tag erhalten. Hinweisschilder, Verkehrsschilder sind in italienischer Sprache abgefasst, die Mentalität ist bei den Einheimischen, nicht bei den „Zugezogenen“ italienisch, die Umgangssprache ist und bleibt italienisch.

Stellt sich doch die Frage, was wäre Italien mit dem Tessin? Oder was wäre die Schweiz vielleicht ohne den Kanton Tessin? Wie schön oder unschön wäre der Lago Maggiore, wenn er ganz zu Italien gehören würde? Zweifelsohne ist das Tessin das Sahnehäubchen.

Der Lago Maggiore aber gehört erst etwas südlich von Brissago zu Italien. So wurde auch nicht unbedingt das Tessin zum Mekka der Deutschland "Touris", sondern u.a. Cannobio am Lago Maggiore auf italienischer Seite. Hier findet sich alles ein, was Deutschland so zu bieten hat, mit oder ohne Campingwagen, mit oder ohne Schlauchboot, mit oder ohne Fahrrad.

Von hier aus "stürmt" man die Märkte in Cannobio und Luino, weil nicht nur die Landschaft sondern auch diese Märkte Panoramen aller Klassen bieten, angefangen bei Taschen, Schuhen, Jacken, dem Käse und der Salami und sonstigem Ramsch.

Die Altstadt von Cannobio und das Valle Cannobina lassen wenigsten für den Romantiker, aber auch den Feinschmecker schöne Ein- und Ausblicke übrig, sofern jemand dafür Zeit und Muse hat.

Fährt man dann die Uferstraße in Richtung Cannero, Oggebbio, Ghiffa, Intra und Verbania weiter und hält an den wenigen Stellen, die zur Verfügung stehen, an, richtet seinen Blick nicht nur auf See und gegenüberliegendes Ufer, sondern mal hinter die Böschungsmauern, dann blickt einem im Form von weggeworfenem Abfall die ganze "Wohlstandsgesellschaft" entgegen. Da kann auch etwas später der Blick auf die Boromäischen Inseln, Stresa, das erboste Auge, nicht mehr entschädigen. Bleibt schließlich für jeden offen, wo der Lago Maggiore, schöner, erholsamer und für einen Urlaub wie geschaffen ist.

Sicherlich ist die Enge der Uferstrasse, die daran eng angebundenen kleineren oder größeren Orte, der nahe Verkehr zu Hotel oder Unterkunft kein Maßstab zur Beurteilung des größten Teiles des Lago Maggiore, aber ins Schwärmen kommt man nicht gerade, zumindest nicht auf dieser Seite des italienischen Sees.

So wie der Lago Maggiore in den schweizerischen und italienischen Teil getrennt ist, so von einander getrennt muss man sich auch entscheiden, welchen Teil des Lago Maggiore man besuchen will. Den Teil, wo man italienisch spricht, aber zur Schweiz gehört, oder den Teil, wo man ebenfalls italienisch spricht, der aber zu Italien gehört.

Geschrieben 29.06.2003, Geändert 29.06.2003, 1492 x gelesen.

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