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Romantisches Verona

Von Kitty

Und es gibt noch mehr in Verona als nur die Arena: Wenn Ihr vom Bahnhof kommt und durch das Stadttor geht, gelangt Ihr auf die Piazza Bra. Biegt man hinter dem Stadttor rechts ein, kommt man zum Info-Point fuer Touristen. Das kleine Buero befindet sich direkt in der Stadtmauer. Hier bekommt man einen Plan von der City Veronas gratis.

Folgt Ihr der Stadtmauer bis hin zur Etsch und biegt dann rechts in die Via Capuletti ein und wieder rechts in die Via Francescana, findet Ihr auf der rechten Seite das Freskenmuseum. Es ist eine zum Museum umfunktionierte Kirche. Am Eingang des Museums ist der Wunschbaum. An ihm sind bunte Zettel befestigt, auf denen in vielen Sprachen Wünsche geschrieben stehen. Der romantisch begrünte Hof liefert die Kulisse für Hochzeitsfotos. Ein alter Brunnen steht mitten auf dem Hof und vor dem Gebäude gegenüber eine Statue von Shakespeare. Eine Treppe führt hinunter zu Julias Grab. Es ist leer. An den Wänden haben Touristen ihre Namen verewigt. Die Gruft ist klein und nur spärlich beleuchtet. Ausser dem offenen Sakrofag aus Stein und einem schönen schmiedeeisernen Gitter gibt es hier nichts. Die Italiener lassen sich es nicht verdriessen, und als ich ins Museum gehe, treffe ich oben im freskengeschmückten Zimmer auf eine Hochzeitsgesellschaft.

Zurück zur Via Pallona. Sie fuehrt vorbei an Piazza Bra um schliesslich in die Via Roma zu muenden. Letztere stösst auf den Corso Castelvecchio. Und tatsächlich: Hier steht eine richtige Burg. Sie hat einen Burggraben drum herum und eine Zugbrücke. Sechs Türme krönen die stolzen Mauern, einer davon ist ein wenig grösser als die anderen. Hier war der Wohnbereich. Der grösste Teil der Burg diente jedoch als Waffenlager. Die Zugbrücke - sie verbindet die Burg mit dem Stadtkern - war normalerweise hochgezogen und eine imposante Brücke über die Etsch sollte im Notfall die Flucht nach Tirol ermöglichen.

Gebaut wurde der grösste Teil der Burg von den Scaligeri. Sie waren auf das heilige Römische Reich eingeschworen und sollen die Burg innerhalb von zwei Jahren hochgezogen haben. Ihr Wappenzeichen war die Leiter, ihr Wappentier der Hund. Sie sollen die erste Stadtherrschaft in Italien begründet haben, mussten aber schliesslich den Veneziern weichen. Dann kamen Habsburger, Franzosen, Mussolini. Die mächtige Brücke und wohl auch die Burg selbst wurden im Krieg bombardiert. Heute beherbergt die Burg Behörden und das Museo Civico. Sie liefert den Rahmen für Feiern im Kerzenschein und die Zugbrücke ist jetzt immer geöffnet.

Der Corso Cavour findet sein Ende an der Porta Borsari, dem alten Zolltor der Römer, und Corso Porta Borsari mündet schliesslich in die Piazza delle Erbe. Ursprünglich soll hier das Forum Romanum gewesen sein. Heute ist hier ein Markt. Früchte, Gemüse Haushaltwaren, aber auch Andenken können hier gekauft werden. Die verblassten Fresken an den Häuserwänden sprechen vom verlorengegangenen Reichtum der Stadt. Mitten auf dem Platz steht auf ihrem grazilen Brunnen die "Madonna von Verona" und hält ein Schriftband mit dem Motto der Stadt in den Händen. Sie gilt als das Wahrzeichen Veronas. Die Idee dazu stammte von den Römern, die die Mündung ihres Aquädukts nach Verona von der Statue eines Mädchens geschmückt sehen wollten. Die derzeitige Statue wurde im 14. Jahrhundert nach römischem Vorbild geschaffen. Vor dem Palazzo Maffei (Ihr erkennt ihn an den Götterstatuen auf dem Dach) steht auf einer Säule die schöne Statue eines geflügelten Loewen. Sie stammt aus der Zeit, als die Venezier das Sagen hatten.

Weiter geht es in den Corso S. Anastasia. Auf der linken Seite gibt es einen Buchladen mit einer Bar, die nicht ganz so teuer ist. Am Ende des Corso steht die Kirche S. Anastasia. Hier kann man die berühmten Buckligen bewundern, die auf ihrem Rücken Weihwasserbecken tragen. "Ein Buckliger bringt Glück", sagen die Italiener, aber, was sie damit meinen, habe ich noch nicht herausbekommen.

Um von S. Anastasia zum römischen Theater zu gelangen, sollte man hinter der Kirche linker Hand der Etsch folgen und dann ueber die schöne, von den Römern stammende Bruecke, "Ponte Pietra" gehen. Zur Zeit der Römer war das Theater ausserhalb der Stadtmauern. Es ist viel kleiner als die Arena.

Beides, sowohl das römische Theater als auch die Arena, wird im Sommer auch heute noch fuer Aufführungen genutzt - wenn auch friedlicherer Art als bei den Römern. Wer wissen will, was gespielt wird, kann das auf der Website www.arena.it in Erfahrung bringen. Neben dem römischen Theater habe ich ein Haus gesehen, das im Krieg als Gefängnis gedient hat. Aber davon später mehr...

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Aufführungen in Arena, Teatro Filarmonico

Geschrieben 18.10.2002, Geändert 18.10.2002, 2627 x gelesen.

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