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Eindrücke von Alba

Von strolchi

Es gibt so viele schöne, historische und interessante Städte in Italien, auch im Piemont, so dass es nicht unbedingt Alba sein muss, wenn man daran denkt, einige Tage in Italien Urlaub zu machen. Etwas besonderes hat jede Stadt mit Altstadtkern aus dem Mittelalter zu bieten. So auch Alba.

Sie können in der Altstadt einige Zeit verbringen, eine Trattoria, ein Ristorante, eine Pizzeria etc. zu finden, um etwas anspruchsvoller essen gehen zu können, als sich nur mit einem belegten Baguette oder Ähnlichem zufrieden zu geben.

Und wenn sie fündig geworden sind, ist meistens zu. Im Mikrowellenherd aufgewärmte Tellergerichte, von Spaghetti angefangen bis zu Fleisch und Gemüse, Lasagne und anderem mehr, sind nicht jedermanns Sache. All dieses wartet aber meistens vorgefertigt in der Vitrine auf ein "heißes Bad" in der besagten Mikrowelle. So jedenfalls meine Erfahrung.

Aber Alba wäre nicht Alba, wenn es hier nicht den weißen Trüffel, eine der teuersten Spezialitäten der Welt gäbe. Diese verführerische Kostbarkeit mit ihrem unvergleichlichen Duft (man mag in mögen oder nicht) und mit einer Farbe von weißlich-gelb bis ins graue tendierend macht Alba zum Mekka für Feinschmecker aus der ganzen Welt. Sie ist mit einem astronomischen Preis zwischen 3.000 € und 4.000 € pro Kilogramm (!) das teuerste Lebensmittel der Welt. Weiße Trüffel, die als die besten der Welt gelten, gibt es nur in der Gegend um Alba. Sämtliche Versuche des "Anbaus" des "Tuber Magnatum Pico" sind seither fehlgeschlagen.

Auf dem Mercato del Tartufo im Oktober bieten die einheimischen Sammler ihre Schätze auf dem ausgefallensten Markt der Welt, ausgebreitet und mit Preis ausgezeichnet auf Papier an. Um selbst den Bruchteil eines Gramms erfassen zu können sind an den Ständen kleine Goldwaagen aufgebaut um die "Diamanten der Küche" zu wiegen und ihren Preis zu bestimmen.

Im Piemont wächst der weiße Trüffel in Symbiose mit den Wurzeln z. B. von Eichen, Steineichen, Pappeln, Haselnusssträuchern, um nur die wichtigsten Pflanzen zu nennen. Die Kostbarkeiten sind für das menschliche Auge unsichtbar, wachsen etwa 20 bis 30cm unter der Erde und man ist auf die sensiblen Tiernasen zum Suchen angewiesen. Ein guter Trüffelhund, im Piemont sind das Mischlingshunde, besonders ausgebildet und für seinen Herrn, ist die Grundlage seiner Existenz.

Die Einmaligkeit des weißen Trüffels von Alba, seine Eigenschaft konstant seinen charakteristischen und intensiven Geruch beizubehalten, dem keine andere Trüffelart gleichkommt, macht ihn so berühmt. Restaurants, Feinkostgeschäfte und Privatleute aus aller Welt, wissen die Qualität dieser Trüffel zu schätzen.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass der Verzehr, nicht der geheimnisvolle Duft der weißen Trüffeln von Alba denen vorbehalten ist, die sich das leisten können oder wollen. Den Trüffelmarkt zu besuchen, ist trotzdem auch ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man sich auch nicht zu der Klientel besagter Gourmets zählen kann.

Geschrieben 09.11.2003, Geändert 09.11.2003, 1667 x gelesen.

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