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Monza

Von Samuel

Die Stadt im Norden Milanos liegt nur 13 km. von der großen Schwester entfernt, und die beiden Städte sind dementsprechend so in einander verwachsen, dass man bei der Autofahrt kaum merkt, wo das eine Stadtgebiet aufhört und das andere beginnt.

Die ersten Bewohner Monzas lebten vom Ackerbau und der Viehzucht. Im Ort wurde aber auch schon immer kräftig gehandelt, der Umsatz erfolgte hauptsächlich in Form von Ware. Der Einfall der Langobarden beendete allerdings das Wohlbefinden der damaligen Römern. Langobarden-Königin Teodolinda (Theodolinde) wählte Monza als Sitz ihrer Sommerresidenz. Im 10. Jh. war die Stadt im Norden Milanos auch Regierungssitz. Auf diese Zeit geht auch die berühmte "eiserne Krone" zurück. Unter der Pestepidemie im 16. Jh. hatte natürlich auch Monza zu leiden, doch hatte man hier spezielle Spielregeln: Pestkranke wurden isoliert, die Stadttore geschlossen und Ware durfte nur mit Essig desinfisziert in die Stadt gelangen. Bürger, die sich nicht daran hielten, mussten die Stadt verlassen.

Duomo San Giovanni Battista

Das Zentrum Monzas ist heute eine schöne Fußgängerzone. Mitten drin steht der gotische Duomo San Giovanni Battista, dessen Fassade stark derer in Milano gleicht. Er ist an der Stelle einer Kapelle aus dem 6. Jh. errichtet worden, die ebenfalls dem hl. Johannes dem Täufer geweiht war. Die Bauzeit dauerte vom 13. Jh. bis zur Fertigstellung des "campanile" (Kirchturm) im 16. Jh. Das Innere ist völlig mit barocken Fresken ausgemalt, zusätzlich hängen schwere Ölgemälde an der oberen Innenseite des Hauptschiffs.

Das Glanzstück des Kirchenschatzes sind die zahlreichen langobardischen Kunstgegenstände, so z. B. eine vergoldete Silberplatte, die eine Henne mit sieben Küken zeigt, bei der es sich um eine Grabbeilage von Teodolinda handeln soll (nach einer alten Tradition wurden Langobarden immer mit einer am Fuß angebundenen Henne beerdigt). Wichtigstes Stück ist aber die corona del ferro (die eiserne Krone) der Königin Teodolinda, die in der gleichnamigen Kapelle links des Hauptaltars aufbewahrt wird. Angeblich soll sie aus einem Nagel vom Kreuz Christi hergestellt worden sein. Im linken Seitenschiff sehen Sie außerdem durch einige Gläser im Boden die Resten des Vorgängerbaus.

Nur wenige Schritte vom Dom entfernt liegt auf der Piazza Roma der Arengario, das ehemalige Rathaus der Stadt. Unten eine offene Säulenhalle, in der Markt abgehalten wurde, und oben ein großer Saal.

Praktische Hinweise

Anfahrt: Mit dem Auto von der A4 (tangenziale est) bis Ausfahrt Viale Zara, oder ab Milano auf der SS 36. Ab der Autobahnabfahrt immer den Schildern "centro" folgen. Das "centro" ist zwar für den Autoverkehr gesperrt, man kann aber gut auf der Piazza Carducci parken, von dort wenige Schritte zum Dom.

Mit dem Zug etwas stündlich ab Milano Centrale oder Milano Porta Garibaldi. Ab Bahnhof Monza durch die Grünanlage und auf der Hauptstraße etwa 700 m nach rechts gehen.

Informationen: IAT, Piazza Carducci. Mo-Fr 9-12.30, 15-18.30, Sa 9-12 Uhr. Tel. und Fax 039 32 32 22.

Öffnungszeiten/Preise Domschatz: Di-Sa 9-11.30, 15-17.30 Uhr, So 10.30-12, 15-17.30, Mo geschl. ca. 2,10 ¤, nur eiserne Krone ca. 1,60 ¤, alles zusammen ca. 2,60 ¤.

Essen/Trinken: La Polaia – Restaurant mit schattigem Garten in einer engen Seitengasse hinter dem Duomo, beschildert ab der Via Vittorio Emanuele, die vom Arengario zum Fluss Lambro runterführt. Mo geschl. Via Lambro 4.

Geschrieben 21.04.2003, Geändert 21.04.2003, 1427 x gelesen.

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