Montefiascone - Campeggio Amalasunta

Mindestens zwei Straßen führen zum Campingplatz Amalasunta, aber durch Montefiascone muss man allemal. Montefiascone liegt quasi "oben"! Auf Serpentinen windet sich das Auto in die Tiefe, zum Ufer des Lago die Bolsena. Der Campingplatz ist nicht zu verfehlen, wenngleich die Einfahrt zur Linken etwas plötzlich auftaucht; rechts liegt der See, tiefblau, klar und riesengroß. Die Straße führt nur noch bis Marta, danach ist Wandern angesagt.

Amalasunta ist ein Feriendomizil mit Familienflair. Der Campingplatz hat saubere Toiletten (zweimal am Tag Vollreinigung), ausreichende Waschgelegenheiten, Geschirrspülbecken, Kalt- und Warm-Duschen. Für das warme Wasser muss man Marken erwerben, kaltes Wasser ist im Preis inbegriffen. Wer es auf sich nimmt, im Urlaub Wäsche zu waschen, der findet auch eine Waschmaschine (gleichfalls mit Marken-Erwerb verbunden).

Wie auf allen Campingplätzen gibt es sonnige und schattige Parzellen. Die in der Nähe des "campo di calcio" - des Sportplatzes sind schattig. Italiens Sonne und Sommer sind ein bisschen heißer als die deutschen Ausgaben, daran sollte man denken und rechtzeitig um den März herum eine Vorbestellung für ein schattiges Plätzchen loslassen - per e-Mail reicht vollkommen. Englisch ist ausreichend, italienisch natürlich ideal, deutsch habe ich nicht ausprobiert! Als Antwort erhält man unter Umständen nur "O.K.", aber man kann sich drauf verlassen, die Organisation klappt!

Das Wichtigste von allem: Die Preise sind moderat, man zahlt differenziert nach großen und kleinen Zelten, nach Anzahl der PKW und Wohnmobile. Ein elektrischer Anschluss ist für jede Zeltparzelle vorhanden, aber nicht so stark ausgelegt, dass mehrere Geräte gleichzeitig betrieben werden könnten. Kinder zahlen bis zu einem gewissen Alter einen geringeren "Kopfpreis" als Erwachsene. Wer unbedingt mit "Bello" oder "Schnurri" verreisen muss, darf die lieben Vierbeiner mitbringen, natürlich nur, wenn sie die Hosenbeine und Kopfkissen der Mitzelter respektieren. Meerschweinchen und Wellensittiche habe ich nicht gesehen.

Vorne an der Cafeteria bekommt man immer etwas für den Hunger und Durst, von sechs Abenden wird an dreien Musik gemacht oder getanzt, natürlich bis in die Nacht, denn das Leben beginnt erst nach der "siesta" (17.00 Uhr). Zum Großeinkauf für das tägliche Auskommen fährt man aufwärts nach Montefiascone, zum Baden überquert man die Straße und zu den Naturthermen - ja, da braucht man eine Skizze!

Vom Campingplatz aus links ab nach Richtung Marta. Wenn die Straße endet, dem unbefestigten Waldweg folgen, der auf eine Verkehrsstraße führt. Auf dieser rechts und dann links abbiegen. "Faaaahren" und dann an einer alten Ruine rechts in den Feldweg einbiegen. Von da ab kann nichts mehr schief gehen. Zu lang? Keineswegs, nur 16 km (Probefahrt tagsüber!).

Zu den Thermen fährt man nämlich nicht am Tag. Dorthin fährt man in der Dunkelheit. Wer will sich schon an einem brütenden Sommertag in heiße Kalkbrühe setzen?! Vollmond ist günstig, ansonsten braucht man Taschenlampen! Dicht bei dicht stehen die Autos auf dem unbefestigten Parkplatz, die Becken aus abgelagertem Kalkstein leuchten weiß. Wasserdampf steigt auf. Wer ins heißeste Becken zu steigen wagt, findet anschließend als Krebs Verwendung (Vorsicht! Die Wassertemperatur schwankt).

Drei weitere Becken sind lauwarm bis sehr angenehm warm, ein ausgeklügeltes System von kleinen Wasser-Rinnen sorgt für Zufuhr (und irgendwo auch für Abfluss). Man "sitzt" im Wasser, führt in der Dunkelheit mit halber Lautstärke Gespräche oder schweigt sich an: ein Hauch antike Lebensart unter freiem Himmel im 21. Jahrhundert.

Schon deshalb fahre ich wieder nach Amalasunta zum Camping!

Link

Camping Amalasunta sul Lago die Bolsena