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Franziskus von Assisi

Von joa

Giovanni Bernardone war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes und seiner französischen Ehefrau; das Elternhaus kann bis heute besichtigt werden. Er führte ein fröhliches und sorgloses Leben und wollte Ritter werden. Nach einer Schlacht zwischen Assisi und Perugia wurde er über ein Jahr in Perugia festgehalten und litt während seiner Gefangenschaft an einer schweren Krankheit, die ihn zu seiner Bekehrung führte.

Franziskus entledigte sich der Überlieferung nach vor den Augen des Bischofs und einer großen Menge Zuschauer aller seiner Kleider und entsagte dem Erbe. Er rannte nackt aus der Stadt und verabschiedete sich so von Herkunft und Gesellschaft. 1207 bis 1209 führte er ein Einsiedlerleben. Während einer Messe im Jahr 1208 soll Franziskus eine Stimme vernommen haben, die ihn mit dem Wortlaut des Matthäusevangeliums aufforderte, in die Welt zu gehen, allem Besitz zu entsagen und Gutes zu tun. Die Berufung zur Armut, zu hilfreicher Tat und Predigt legte er seiner Regel zur Gründung des "Ordens der Minderbrüder", "Minoriten" 1209/10 zugrunde: er versammelte zwölf Apostel um sich, die die ersten Brüder des späteren "Ersten Ordens" der Franziskaner wurden und Franz zu ihrem Oberhaupt wählten.

1212 nahm Franziskus Klara von Assisi, eine junge Nonne adliger Abstammung, in seine Gemeinschaft auf. Durch ihre Bekehrung wurde die Schwesterngemeinschaft der "Klarissinen" gegründet. Von den Benediktinern bekam Franz die kleine Kirche S. Maria degli Angeli unterhalb von Assisi geschenkt; Franziskus benannte sie in "Portiuncula" um und baute daneben ein Haus, das das Stammkloster der Franziskaner wurde.

Als Wanderprediger kam Franz 1212 nach Dalmatien, 1213 - 1215 bis nach Südfrankreich und Spanien. Er wurde als "poverello" weithin bekannt und innig verehrt; durch seine "süße Rede" beeindruckte er die Menschen und wurde"Troubadour Gottes" genannt.

Durch Franziskus' Predigt und seinen vorbildlichen Wandel entstanden schon zu seinen Lebzeiten zahlreiche Klöster auch jenseits der Alpen; sie erlangten in den wachsenden Städten neben denen der Dominikaner entscheidende Bedeutung für Armenpflege, Seelsorge und Predigt. Immer wieder betonen die Zeugnisse Franziskus' sanftmütige Demut allen Menschen und auch der armen Kreatur gegenüber - alle waren ihm Schwester und Bruder, auch Sonne, Mond und Tod, wie es sein "Sonnengesang" ausdrückt und wie es die verschiedenen Legenden von der "Vogelpredigt" zeigen.

1222 zog Franziskus sich in die Einsamkeit von Alverna, einem kleinen Kloster, zurück. Auf seine Bitte, am Leiden Jesu Anteil haben zu dürfen, wurde er am Michaelistag des Jahres 1224 nach 40 Tage langem Fasten auf dem Berg La Verna stigmatisiert; seitdem trug Franziskus die Wundmale Christi an Händen, Füßen und an der Seite, aber er verheimlichte sie, so dass sie erst bei seinem Tod erkannt wurden.

In der Kirche Portiuncula starb er auf bloßem Boden liegend und nackt, um auch im Sterben Jesus ähnlich zu sein, umgeben von seinen Ordensgenossen, mit denen er gemeinsam und in froher Erwartung des "Bruder Tod" das Abendmahl gefeiert hatte. Seine Brüder bestatten ihn in Assisi. Über Franziskus' Grab wurde mit dem Bau der Doppelkirche San Francesco - sie besteht aus zwei übereinander gebauten Kirchen - unmittelbar vor der Heiligsprechung mit der Grundsteinlegung durch den Papst 1228 begonnen; 1253 wurde der Bau fertig gestellt.

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Ökumenisches Heiligenlexikon

Geschrieben 11.01.2002, Geändert 11.01.2002, 1081 x gelesen.

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